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Herrlich-wohlige Wärme - Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger

Herrlich-wohlige Wärme - Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger

Herrlich-wohlige Wärme
Gemütlichkeit vor dem Kamin braucht etwas Vorarbeit. Was zu beachten ist

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken – was wäre da schöner, als es sich an einem prasselnden Kaminfeuer gemütlich zu machen?
Neben klassischen Holzkaminen sind mittlerweile viele andere Varianten erhältlich, die auch ohne Ruß und Rauch Kaminromantik ins Wohnzimmer zaubern. Wer sich Feuer ins Haus holt, kommt aber nicht umhin, einige Sicherheitsvorkehrungen zu beachten.

Beratung sinnvoll

Welcher Kamin der richtige ist und wo er installiert werden kann, hängt nicht nur von den Wünschen der Eigentümer ab. Der erste Schritt hin zum eigenen Kamin sollte deshalb ein Anruf beim zuständigen Schornsteinfeger sein. „Es gibt eine ganze Reihe von Richtlinien, Normen und Gesetzen, die bei der Errichtung von (Heiz-) Kaminen zu beachten sind“, erklärt Schornsteinfegermeister Andreas Kramer, Pressesprecher der Schornsteinfeger-Innung Köln. Der zuständige Bezirksschornsteinfeger berät Immobilieneigentümer rund um sogenannte Feuerungsanlagen und kommt auch zu einer Vorortberatung vorbei. „Bevor der erste Stein gesetzt wird, sollte der Schornsteinfeger die Pläne abgesegnet haben“, ergänzt Volker Hausmann, Ofenberater und Geschäftsführer der Kaminfabrik, einem Fachgeschäft für Kamine. Schornsteinfeger gäben die Feuerstelle grundsätzlich frei. Für Details zum Einbau des Kamins wie beispielsweise Abstände zur Wand und zu Möbeln seien Ofenberater die richtigen Ansprechpartner.

Schornstein muss geeignet sein

Eine Herausforderung ist häufig die Luftzufuhr. Denn ein Feuer braucht Sauerstoff. In manchen Fällen muss im Wohnzimmer eine Frischluftzufuhr geschaffen werden, beispielsweise ein Lüftungsschacht. Auch der Schornstein muss für einen Kamin geeignet und breit genug sein, um die Abgase nach draußen zu leiten. „In der Innenstadt, bei enger Bebauung, können auch die erforderlichen Abstände zu den Fenstern der Nachbarn zu einem Hindernis werden“, sagt Kramer. Die Freude über das Feuer im eigenen Wohnzimmer dürfe nicht zu Lasten der Gesundheit anderer gehen. Kaminöfen – das sind freistehende, geschlossene Kamine – müssen zudem bestimmte Abstände zur Wand und zu brennbaren Materialien einhalten. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.
Zur Wand sind es, je nach Modell und Aufbausituation, beispielsweise zehn bis 30 Zentimeter. Ist der Bodenbelag
brennbar, muss der Kaminofen auf einer feuerfesten Bodenplatte stehen.
Bevor ein Kamin in Betrieb genommen wird, muss der zuständige Schornsteinfeger ihn prüfen und abnehmen.
Baut ein Hauseigentümer einen Kamin in Eigenregie ein, der die gesetzlichen Vorschriften nicht erfüllt, muss er alles wieder abbauen – oder für viel Geld nachrüsten. „Man kann Kamine schon selbst einbauen“, sagt der Schornsteinfeger. „Dabei müssen aber unbedingt die Hinweise des Herstellers beachtet werden.“ Es sei auf alle Fälle ratsam, den zuständigen Bezirksschornsteinfeger in die Planung einzubeziehen.

An der Wand oder freistehend

„Der Kamin muss auch optisch ins Wohnzimmer passen“, sagt Ofenberater Hausmann. Er dürfe nicht im Weg stehen und keine Einsichten oder Lichtverhältnisse stören. Hausmann rät Käufern, vorher eine 3-D-Animation anfertigen zu lassen. „Einen Kamin hat man für zwanzig Jahre – da ist es wichtig, dass er den Bewohnern auch nach Jahren noch gefällt.“ Kamine und Kaminöfen können auf unterschiedliche Arten in die Wohnung integriert werden. Zum Beispiel frei im Raum stehend oder als Raumteiler gesetzt wird. Hier kann dann auch Platz für Holzscheite vorgesehen werden.

(Text: Valerie Herberg, erschienen am 12.10.2019 im KSTA)

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